Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Projektzeitraum: 2013
Flankierend zu ihrem Integrierten Klimaschutzkonzept betrachtete die Stadt Gelnhausen den Themenbereich „Erneuerbare Energien“ vertieft in einem Klimaschutzteilkonzept.
Hierzu wurden aufbauend auf der CO2-Endenergiebilanz im Rahmen einer umfassenden Analyse die Potenziale zur lokalen Nutzung erneuerbarer Energien erhoben. Dabei standen Solarenergie, Biomasse, oberflächennahe Geothermie, Wind und Wasser im Fokus.
Hinsichtlich der Solarenergie wurde in einer GIS-gestützten Untersuchung zunächst das Potenzial zur Installation von Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen auf Dachflächen analysiert. Die ermittelten geeigneten Dachflächen wurden nach einem vorher festgelegten Szenario auf die Nutzungen Solarthermie und Photovoltaik verteilt und anhand der Kennwerte bisher in der Stadt installierter Anlagen jeweils konkrete thermische Nutzen bzw. Stromerträge errechnet.
Außerdem wurde unter Berücksichtigung der Fördervoraussetzungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine Bestandsaufnahme geeigneter Areale für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen durchgeführt.
In Bezug auf die Potenziale im Bereich der Biomasse wurde zwischen biogenen Rohstoffen und biogenen Reststoffen unterschieden und das forstwirtschaftliche, landwirtschaftliche und das (Rest-)Stoffpotenzial bewertet. Hierzu zählten etwa Bioabfälle, Restholz aus der Waldbewirtschaftung, Reststoffe aus der Viehhaltung oder der Anbau von Energiepflanzen. Für die Nutzung oberflächennaher Geothermie wurden Potenziale zu deren Nutzung insbesondere für die individuelle, gebäudebezogene Wärmeversorgung mit Niedertemperatur-Heizsystemen ermittelt. Zur genauen Abschätzung des lokalen Windpotenzials können neben Windhöffigkeit auch Faktoren wie Besitzverhältnisse in Bezug auf in Frage kommende Standorte und einzuhaltende Vorgaben, z. B. hinsichtlich des Abstands der Anlagen untereinander und zum bewohnten Stadtgebiet ausschlaggebend sein. Potenzial zur Nutzung von Wasserkraft bieten die Wehre entlang der Kinzig mit vergleichsweise günstigem Gefälle.
Auf Grundlage der ermittelten Potenziale wurde unter Beteiligung zahlreicher Akteure, lokaler Experten und interessierten Bürgern, etwa im Rahmen eines Ideenworkshops „EnergieWerkStadt“, ein Maßnahmenkatalog zusammengestellt, der es der Stadt zukünftig ermöglichen wird, die Emissionen zu senken und die Nutzung der erneuerbaren Energien gezielt zu fördern. Mit Hilfe des ebenfalls erarbeiteten Controlling-Systems kann die Stadt Gelnhausen die Effizienz und Wirksamkeit der geplanten und durchgeführten Maßnahmen im Hinblick auf die Erreichung der gesteckten KlimazieIe fortlaufend verifizieren.