Gelnhausen: Integriertes Klimaschutzkonzept

Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Projektzeitraum: 2012-2013

Angesichts knapper werdender Energieressourcen und tiefgreifender klimatischer Veränderungen, mit Folgen wie etwa den dramatischen Hochwasserereignissen in 2013 erscheint es wichtiger denn je, effektive Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Energieeffizienz zu ergreifen.

Dieses Ziel hat sich auch die Bundesregierung gesetzt und bereits 2010 mit den im Energie-konzept formulierten Zielsetzungen den Rahmen der Entwicklung des Klimaschutzes in der Bundesrepublik formuliert. Eine entscheidende Rolle bei der aktiven Umsetzung der Ziele der Bundesregierung spielen Städte und Gemeinden. Durch ihre Energiepolitik tragen sie maßgeblich dazu bei, die beschlossenen Klimaschutzziele zu erreichen und die Energiewende lokal voranzutreiben. Von großen Waldgebieten und Naherholungsflächen umgeben sieht sich die Stadt Gelnhausen gegenüber den zukünftigen Generationen verpflichtet, sich vertieft der Thematik der Ressourceneinsparung und des Klimaschutzes zu widmen und ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten. Dazu sollte die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes in essenzieller Weise beitragen.

Beginnend mit einer Bestandsaufnahme der lokalen Situation und der Erstellung der Energie- und CO2-Bilanz erhielt die Stadt als ersten zentralen Schritt auf dem Weg zu lokalen Klimaschutzaktivitäten einen Überblick über ihren energetischen Status Quo. Die Bilanz ist ausdifferenziert in die Sektoren private Haushalte, Industrie und Gewerbe sowie Verkehr und gibt unter anderem Aufschluss über den Energieverbrauch und CO2-Ausstoß pro Einwohner. Auf dieser Grundlage wurde eine Potenzialanalyse durchgeführt, die die technisch möglichen und wirtschaftlich erschließbaren Potenziale der Stadt in den Bereichen private Haushalte, Industrie und Gewerbe, kommunale Liegenschaften und Verkehr identifizierte.

Wesentlicher Bestandteil der Potenzialanalyse für Gelnhausen war die energetische Analyse der Stadtstruktur, ein Baustein des Klimaschutzkonzeptes, der über den üblichen Rahmen der Konzeptinhalte nach den Richtlinien des BMU hinausging. Hierbei wurde eine Gebäudetypologie für die Stadt entwickelt, mit deren Hilfe die Baustruktur der Kommune hinsichtlich energetischer Gesichtspunkte in Quartiere eingeteilt wurde, wodurch konkrete quartiersscharfe Handlungsempfehlungen formuliert werden konnten.

Herzstück des Integrierten Klimaschutzkonzeptes war der Maßnahmenkatalog, der für die Themenbereiche private Haushalte, kommunale Liegenschaften, Verkehr sowie Industrie und Gewerbe schließlich den Fahrplan für die energetische Zukunft der Stadt festlegte. Mit Hilfe des außerdem erarbeiteten Controlling-Konzeptes ist die Stadt in der Lage, diesen Fahrplan laufend fortzuschreiben und den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Wesentlicher Bestandteil der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes war die Beteiligung der Öffentlichkeit, die etwa während der Workshopveranstaltung „EnergieWerkStadt“ Gelegenheit hatte, eigene Ideen und Vorschläge einzubringen.